In Zeiten der schnellen Transformation kann Rückbesinnung wohltuend sein. Verweilen wir also im römischen Reich der Antike. Nomen est omen. Cornelia ist demnach die weibliche Form des altrömischen Geschlechternamens Cornelius und bedeutet „aus dem Geschlecht der Cornelier stammend“. Die Kurzform Conny, Nele oder Nelly bedeutet so viel wie die Schöne, die Strahlende, die Felsenfeste, die Fremde.

Conny Thull sagt, sie habe allen Grund, zu strahlen. Ihr sei schließlich ein zweites Leben geschenkt worden. Umso fester stehe sie auch im selbigen. Wie ein Fels in der Brandung. „Keine Angst“ ist ihr Lebensmotto. Das klingt ein bisschen so wie no pasarán! Mitunter weiß man erst rückblickend, zu was etwas im Leben gut war. Ihre zweite Chance führt Conny Thull zum manuellen Tun. Häkeln als Therapie. Aus einem Have to do wurde ein Must have. Die Nelly Bag ward geboren. Farbenvielfältiges Muster auf schwarzen Canvas. Colored on Black.

Als Fotografin hat sie immer schon ein Auge für Bauhaus-Design. So entstand die gradlinige Felder-Formensprache. Wie wählt sie die außergewöhnlichen Farbkombinationen aus? Sie öffnet ein Fach voll veredelter Baumwollknäuel und lässt die Farben sprechen. „Ich habe schon immer gesagt, es muss mehr Farbe ins Leben.“ Sie lacht. Trifft sich gut, dass der Häkel-Look en vogue ist. Die Masche mit der Masche ist eindeutig ein modernes Piece. Das Strickliesel-Image hat sich zum Retro-Flair entpuppt. Und die Nelly Bag zum perfekten Accessoire. Nun aber genug des assoziativen Spiels. Die Wollknäuel rufen.